Damals und Heute
Länderspiel, das hieß damals in den 70ern: Fußbalklamotten anziehen (so wie heute die Trikots), vor den Fernseher setzen, dem Zeremoniell in schwarz-weiß zuschauen. 11 Jungs mit meistens langen Haaren und komischen Koteletten in streng schwarzweißen Trikots, die Stutzen hochgezogen, das Hemd in der Hose. Rückennummern: 1 bis 11. Namen hinten drauf? Quatsch. Wusste man ja auch so. Mit der 1 Maier, 2 Vogts, 3 Breitner, 4 Schwarzenbeck, 5 Beckenbauer...bis hin zur 9 (Müller), 10 (Netzer), 11 (Heynckes).
Dann die Hymne auf dem schwarzweißen Fernseher, dann die ersten Spielzüge mit dem streng schwarzweiß getupften Ball - und dann meistens eine kleine Demütigung des Gegners. Fußball für das kommende Jahrtausend, schrieben die Experten damals über die Europameistermannschaft von 1972. Kapierte ich natürlich damals so noch nicht, aber ich formulierte mein erstes Fußball-Naturgesetz: Deutschland gewinnt. Immer. Was insofern logisch war, weil es ja nirgends auf der Welt einen besseren Torwart gab als Maier, einen besseren Libero als Beckenbauer, einen besseren Mittelstürmer als Müller, einen besseren Verteidiger als Vo...naja,lassen wir die Kirche mal im Dorf.
Es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich daran gewöhnte, dass diese Zeiten vorbei sind; dass wir zwar immer noch fast jedes Spiel gewinnen, uns aber keiner mehr so richtig lieb hat dafür. Briegel statt Beckenbauer, Dieter statt Uli Hoeneß, Hrubesch statt Heynckes, das ganze Team ein fleischgewordenes Förstertum, das war zwar erfolgreich, aber selten schön.
Und jetzt, im Post-WM-Rausch, nach dem Ende des Sommermärchens? Huch. Die Jungs sind gut, richtig gut. Musste lange zurückdenken, bis in die 70er, bis mir eine Epoche und Spiele einfielen, die mit einer ähnlichen Souveränität, Gelassenheit und Eleganz gewonnen wurden wie gestern gegen die Slowakei. Ziehe meinen Hut vor Jogis Jungs und verneige mich tiefstens.
Dann die Hymne auf dem schwarzweißen Fernseher, dann die ersten Spielzüge mit dem streng schwarzweiß getupften Ball - und dann meistens eine kleine Demütigung des Gegners. Fußball für das kommende Jahrtausend, schrieben die Experten damals über die Europameistermannschaft von 1972. Kapierte ich natürlich damals so noch nicht, aber ich formulierte mein erstes Fußball-Naturgesetz: Deutschland gewinnt. Immer. Was insofern logisch war, weil es ja nirgends auf der Welt einen besseren Torwart gab als Maier, einen besseren Libero als Beckenbauer, einen besseren Mittelstürmer als Müller, einen besseren Verteidiger als Vo...naja,lassen wir die Kirche mal im Dorf.
Es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich daran gewöhnte, dass diese Zeiten vorbei sind; dass wir zwar immer noch fast jedes Spiel gewinnen, uns aber keiner mehr so richtig lieb hat dafür. Briegel statt Beckenbauer, Dieter statt Uli Hoeneß, Hrubesch statt Heynckes, das ganze Team ein fleischgewordenes Förstertum, das war zwar erfolgreich, aber selten schön.
Und jetzt, im Post-WM-Rausch, nach dem Ende des Sommermärchens? Huch. Die Jungs sind gut, richtig gut. Musste lange zurückdenken, bis in die 70er, bis mir eine Epoche und Spiele einfielen, die mit einer ähnlichen Souveränität, Gelassenheit und Eleganz gewonnen wurden wie gestern gegen die Slowakei. Ziehe meinen Hut vor Jogis Jungs und verneige mich tiefstens.
Herzogspitalstr. 14 - 12. Okt, 07:49